Westerwälder Naujohrn (Neujährchen)

Die Westerwälder Naujohrn (Neujährchen) sind eine Art gewürzte Roggenbrötchen, die nur zu Neujahr und in den ersten Januartagen gebacken werden. Durch die Schärfe des schwarzen Pfeffers sollte die Kälte aus den Knochen vertrieben werden.

Nachdem wohl bei Einigen Probleme aufgetreten sind, dass die Naujohrn nicht aufgingen und steinhart wurden, habe ich das Rezept nochmals getestet und ein wenig überarbeitet.

Wichtig ist, dass beim Kneten von Hand nicht auf einer zu kalten Oberfläche wie z.B. Marmor gearbeitet wird.

Ich hoffe, dass sie nun gelingen.

 

Zutaten:

1000 g Weizenmehl (Typ 405)
1000 g Roggenmehl (Typ 997 !)
80 g Hefe (2 Würfel)
500 g Butter (zimmerwarm !)
50 g Zucker
1 TL Salz
2 TL Pfeffer, schwarz, gemahlen
550 ml Milch
2 TL Nelken, gemahlen
2 TL Zimt
1 EL Anis, gemahlen
1 EL Anis, ganz

zum Bestreichen: 2 EL Kondensmilch oder gezuckerter, schwarzer Kaffee.

Bei Roggenmehl Typ 1150 die doppelte Menge Milch nehmen!

 

Zubereitung:

Milch erwärmen – nicht wärmer als 30°C !

Zimmerwarme, weiche Butter, Zucker, etwas warme Milch und einen EL Mehl verrühren, Hefe hineinbröseln und so lange rühren, bis die Hefe sich weitgehend aufgelöst hat. Stehen lassen, bis die Masse zu „brodeln“ beginnt.

Dann nach und nach Mehl und die restlichen Zutaten hinzufügen und gut verkneten (ca. 5 Minuten). Sollte der Teig zu trocken sein, noch etwas warme Milch dazugeben. Er hat die richtige Konsistenz, wenn sich der Teig vom Schüsselrand löst und einen geschmeidigen „Klumpen“ bildet.

Den Teig an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen bis sich die Menge verdoppelt hat, nochmals mit der Hand durchkneten. Sollte der Teig noch kleben, noch etwas Roggenmehl dazugeben.

Mit der Hand kleine Brötchen formen und auf ein mit Backpapier versehenes Backblech geben. Nochmals zugedeckt ca. 30 Minuten gehen lassen.

Oberfläche mit einer Gabel einstechen und mit Kondensmilch oder dem schwarzen Kaffee bepinseln.

Bei 200° Ober-/Unterhitze ca. 20-30 Minuten backen, dann die Oberfläche noch einmal mit Kaffee bestreichen, nochmals einige Minuten backen.

Bitte nicht mit Heißluft backen, dann wird die Kruste steinhart!

Fertig gebackene Naujohrn sofort vom Blech entnehmen und auf einem Kuchendraht auskühlen lassen.

Traditionell werden sie mit Butter und/oder „Quetschekraut“ (Pflaumenmus) genossen, man hört jedoch durchaus auch von Leuten, die sie mit Leberwurst oder Nutella bestreichen.

 

 

 

Naujohrn.pdf

 

 

nächstes Rezept: Waasemehls Klüüs

Zurück zur Rezeptübersicht

4 Gedanken zu „Westerwälder Naujohrn (Neujährchen)“

  1. Hallole und ein gesundes, neues Jahr Ihr Westerwälder!
    Als urige Westerwälderin mit allen Wurzeln lebe ich seit einigen Jahren im Rheinland und war sichtlich erfreut, das Rezept von den Naujohrn zu lesen. Sofort bereitete ich alle Zutaten genauestens vor und begann mit meiner Tochter den Teig herzustellen. Das wurde aber dann hammerhart, kaum knetbar und das Resultat waren: 4 Bleche knochenharte, würzige Mehlsteine. WAS haben wir falsch gemacht???? Ist die Angabe der Milchmenge 500 ml vieleicht viel zu niedrig. Bitte,
    bitte gebt mir eine Antwort.
    Ganz liebe Grüße in den Westerwald

    1. Hallo Frau Kolb-Klöckner,

      das ist mir beim ersten Mal auch passiert. Die Milch und die Butter dürfen nicht wärmer als handwarm (ca. 25°C) sein und der Teig sollte sich mindestens verdoppeln. Die 20-30 Minuten sind nicht immer ausreichend. Und bei Ober-/Unterhitze werden sie auch lockerer als bei Heißluft. Die Milch habe ich, ehrlich gesagt, bisher immer nach Gutdünken dazu gegeben, mein Teig ist eher etwas dünner…
      Ich hoffe, dass Ihnen das etwas helfen konnte.
      Viele Grüße an die Ex-Hirtscheiderin… 🙂
      Moni

  2. Hab schon lange nach diesem Rezept gesucht. Esse die Neujährchen sehr gerne. Die sind ja nur noch in wenigen Bäckereien zu bekommen. Jetzt kann ich die selber backen. 🙂 Schöne Webseite, oft vergisst man doch wie schon es “vor der Haustüre” ist.

    1. Hallo Thomas,

      dann wünsche ich gutes Gelingen!
      Schön, dass die Website gefällt. Gerade aus dem Grund, dass man den Blick für die Schönheiten vor der Haustür verliert, ist sie entstanden.

      Viele Grüße
      Moni

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert